Dank des Theater Basel
Sehr geehrte Frau Striebel, liebe Kathrin,
werte Trauerfamilie,
meine Damen und Herren,
• im Namen des Verwaltungsrates des Theater Basel
• im Namen der Direktion, des künstlerischen und des technischen Personals sowie der Verwaltung
• im Namen der Mitglieder des Theatervereins,
• im Namen aller Theaterfreundinnen und -freunde
möchte ich unser tiefes Mitgefühl aussprechen und versichern, dass wir unserem Peter Striebel, dem wir viel verdanken, immer ein ehrendes Andenken bewahren werden.
Seine tatkräftige Liebe für das Theater Basel wird uns allen fehlen.
25 Jahre hat er als Verwaltungsrat gewirkt, nämlich ab Saison 1968/69 bis 1993/94.
• Er ist aktives Mitglied gewesen in Findungskommissionen für die künstlerischen Direktoren; und es waren deren viele.
• Er hat sein ausgeprägtes soziales Gewissen eingesetzt als Mitglied der Schlichtungskommission GAV
• Sein Wissen und seine Erfahrung hat er auch in die Arbeit der Kommission für das Direktionsreglement eingesetzt.
Mit Umsicht und grosser Sachkenntnis hat er als Präsident
• ab 1991 als Nachfolger von Emil Matter die Vorsorge-Stiftung der Theatergenossenschaft und
• ab 1995 als Nachfolger von Dr. Wolfgang Traupel die Wohlfahrtsstiftung Theater Basel
geleitet und wesentlich mitgeprägt.
Selber Mitglied in diesen Gremien habe ich immer wieder die Erfahrung machen dürfen, mit wie viel Einfühlungsvermögen und Gerechtigkeitssinn der Verstorbene die Anliegen des Personals beurteilt und gewürdigt hat.
Mit grosser Sorgfalt und sehr viel Geduld hat er sich - in seiner Klause, wie er seinen bescheidenen Arbeitsplatz im Theater liebevoll bezeichnet hat - seit 1995 mit dem Aufbau und der Betreuung der Bibliothek und des Archivs beschäftigt.
Mit Begeisterung und akribischer Genauigkeit, aber auch mit sehr viel persönlichen Erinnerungen hat er alle vorstellungsrelevanten Daten ab 1975 bis 2000 zusammengestellt als Grundlage für statistische Dokumentationen über das Theater Basel.
Auf Grund von solchen fundierten Unterlagen kann jetzt also - leider nicht mehr von ihm - ein Buch über 25 Jahre neuere Basler Theatergeschichte geschrieben werden.
Ueber 40 intensive Jahre hat er als Präsident (zusammen mit seiner Frau) den Theaterverein betreut. (Und: dabei ist der Ausdruck Betreuung wörtlich zu verstehen; nichts ist den Striebels für ihren Theaterverein zu viel gewesen, was der Sache und den Menschen hätte dienen können; man denke schon allein an der "Telephondienst".)
Und in den mitgliederstärksten Jahren waren da immerhin 2.500 Abonnenten zu bedienen.
Lieber Peter, Du mit Deiner obligaten Fliege, wie oft haben wir von Deinem Erfahrungsschatz profitieren dürfen? Deine humorvollen und mit einem zwinkernden Auge vorgetragenen Geschichten und Anekdoten sind noch immer in unseren Ohren. Was habe ich da als jüngerer Theaterfan selber von Dir alles erfahren dürfen über das geheimnisvolle Leben im und das weniger Geheimnisvolle ums Theater, geprägt von Deiner und unserer Liebe zu diesen Brettern, die halt doch ein Stück von unserer Welt bedeuten.
(Jetzt kannst Du wenigstens Deinen Gedankenaustausch mit einem von Deinen Theaterfreunden, mit Peter (Opa) Doll pflegen; wir jedenfalls sehen im Geiste euch beide schon schmunzeln.)
Lieber Peter, für das alles danken wir Dir von Herzen.
Wir werden in Deinem Sinne weitermachen.
Ruedi Grüninger, Mitglied des Verwaltungsrates des Theater Basel
9. August 2000